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Es gibt nichts Gutes - ausser, man tut es!

Aktualisiert: 10. Juni 2020





Liebe Freunde unseres Blogs,

es ist jetzt leider doch schon ein paar Wochen her, seit wir hier ein längst überfälliges Update gepostet haben. Das hat auch einen guten Grund. Der Lockdown wegen Corona hat den gesamten Tourismus in Thailand zusammenbrechen lassen. Alles, was bis dahin selbstverständlich funktioniert hat, ist zum bedrohlichen Stillstand gekommen, und die Menschen leiden hier wirklich sehr. Es ist nicht möglich, mit den Hungerlöhnen in den kleinen Geschäften etwas zur Seite zu legen für solche Zeiten. Zudem hatte hier auch niemand wirklich mit solch tiefgreifenden und dramatischen Einschnitten in den gewohnten Lebensunterhalt gerechnet. Es trifft diese Menschen doppelt und dreifach, und es ist derzeit kein Ende in Sicht.

Als wir im April erfuhren, wie schlecht es um die Ernährung der Menschen hier im Umland steht, haben wir beschlossen, uns aktiv einzumischen. Bei der Heimfahrt von der Stadt kamen wir immer an einem Restaurant vorbei, wo immer zur gleichen Zeit eine lange Schlange von Menschen anstand. Dann haben wir gesehen, wie der Besitzer und sein Küchenteam an alle diese Menschen kostenlose Mahlzeiten ausgab. Wir sprachen ihn an und wurden kurzerhand Teil einer fünfköpfigenTruppe an Spendern, die von April bis Mitte Mai 240-300 Mahlzeiten pro Tag bereit stellte und verteilte.

Innerhalb kurzer Zeit entstanden viele kleine Privat-Initiativen in Hua Hin mit dem einen Ziel, die unmittelbare Not in der Bevölkerung ein wenig zu lindern. Viele der bedürftigen Menschen stammen aus Laos oder Myanmar und leben hier als Tagelöhner. Das wenige Geld wird nach Hause geschickt, es sind keine Reserven vorhanden. Diese Menschen haben keinen Pass, kein Visum und existieren formell überhaupt nicht in Thailand. Daher werden sie in den durch die Regierung angestossenen Hilfsprogrammen auch nicht berücksichtigt. Sie hausen meist im Umland in Wellblech-Hütten ohne Strom und Wasser und hoffen auf den nächsten Tag. An den Strassen sieht man sie mit Plastiktüten umherstreifen und Wildgemüse sammeln, um wenigstens eine Kleinigkeit im Magen zu haben. So beschlossen wir fünf Mitte Mai, genau dort nun auszuhelfen und diese Leute mit dem Notwendigsten zu versorgen. Dank unseres gut vernetzten Restaurantbesitzers haben wir Kontakt zu einer offiziellen Stelle der Bezirksverwaltung von Hua Hin herstellen können. Diese unterstützt uns nun jedes Mal aktiv bei der Essensverteilung und benennt in den verschiedenen Dörfern die bedürftigsten Familien für die Zuteilung der Rationen. So versorgen wir nun zweimal pro Woche jeweils 60 ausgewählte Familien mit Grundnahrungsmitteln für drei Tage.


Diese Aktionen sind mit viel Aufwand verbunden. Wir sind zu viert einen ganzen Tag auf Achse, um einzukaufen, die Lebensmittel zu teilen, zu verpacken und mit der Gemeindeverwaltung vor Ort auszufahren. Aber jedes Lächeln, jeder Blick in dankbare Augen, lässt uns den Schweiss und den Aufwand ganz schnell wieder vergessen. Leider ist es jeweils nur ein Tropfen auf den heissen Stein und hilft nur sehr kurz, aber es setzt auch ein Zeichen an diese Menschen: Ihr seid nicht vergessen!

Auch wenn die Lockerungen nach der Covid-19 Krise langsam eintreten....90 Prozent der Menschen hier leben unmittelbar vom Tourismus und den damit zusammenhängenden Märkten. In diesem Jahr wird der Tourismus und die so sicher geglaubte Einnahmequelle dieser Menschen komplett weg fallen. Ein ganzes Wirtschaftssystem mit seinen Abhängigkeiten ist komplett zusammengebrochen. Die meisten Kleinbetriebe wie Massagepraxen und Shops bleiben für immer geschlossen. Aber selbst das renommierte Holiday Inn Hotel mit seiner berühmten Sky-Lounge ist in Konkurs gegangen und wird gerade ausgeräumt.


Da wir uns aus eigener Tasche und nun auslaufenden Spendenmitteln finanzieren, müssen wir unsere Tätigkeit nun nach fast acht Wochen schweren Herzens vorerst wohl einstellen. Jeder Einkauf für 60 Familienrationen kostet uns umgerechnet 350 Euro. Das heisst anders herum: Für knapp 6 Euro können wir eine vierköpfige Familie drei Tage lang ernähren! Unser Aktion hat viel Zuspruch und hunderte von "likes" auf Facebook erhalten. Das ist sehr schön, aber von virtuellen Daumen können wir die Aktion nicht weiter am Leben halten. Somit liefern wir vorerst nur noch beschränkt dringend benötigte Lebensmittel an die Landbevölkerung aus.


Glücklich sein heisst - Glücklich machen!


Wir sind in Thailand, um unseren dritten Lebensabschnitt zu geniessen. Aber wie viele von Euch wissen, sind wir auch hier, um die Lebenssituation anderer Menschen durch unser Tun und Handeln mit unseren Möglichkeiten zu verbessern. Wir hatten nicht damit gerechnet, dass wir so schnell so aktiv werden müssen, aber wir sind sehr dankbar und glücklich, dass wir zusammen mit einer handvoll gleichdenkender Menschen hier kleine Wunder erleben und ermöglichen dürfen. Mensch sein heisst in einer Krise zusammen zu stehen und unseren nächsten zu lieben. Das hat nichts mit Religion zu tun, sondern mit einer ethischen Grundeinstellung. Wir leben ein komfortables Leben und in diesen Tagen gibt es als Menschheit keine Alternativen dazu, den Kuchen zu teilen. Im Moment heisst das eben "Brandbekämpfung" und die Bevölkerung mit Nahrung zu versorgen. Durch unsere neuen Kontakte in die Behörden und Gemeindeverwaltungen können wir jedoch bald auch nachhaltige Projekte erschliessen, die die Grundversorgung dieser Menschen mit einfachen Mitteln ermöglicht. Aber dies alles funktioniert nur, wenn auch andere diesen Funken in sich fühlen und daraus ein Feuer für die Menschlichkeit entsteht.

Liebe Freunde, Familien und sonstige Leser:

Falls Euch das Herz aufgeht und Ihr ein Teil einer grossartigen Geschichte hier werden möchtet - es geht NUR MIT EUCH weiter! Wir wollen bewusst keine offizielle Foundation werden, da dies in Thailand sehr bürokratisch ist und eine gemeinnützige Organisation rechtlich einer Firma gleichgestellt wäre. Wir wollen schnell und direkt vor Ort sein, schnell entscheiden und jeden Rappen genau da verwenden, wo es weh tut und Menschen unmittelbar hilft. Wenn Ihr genau solch eine schnelle Eingreiftruppe gezielt unterstützen möchtet, dann könnt Ihr dies bitte konkret in Form einer Spende auf eines unserer unten genannten Konten tun. Jeder Rappen hilft uns weiter und ermöglicht uns, auch zukünftige, nachhaltige Kleinprojekte wie die Anschaffung von Reis-Dreschmaschinen oder Solarpanels in Abstimmung mit den Dorfverwaltungen bereit zu stellen.


wir danken Euch schon jetzt im Namen all der Menschen, die wir dann weiterhin versorgen dürfen. Unser Netzwerk ist sehr gut, auch Handwerker und Baustoffhändler sind bereit, mit uns vor Ort etwas zu bewegen. Nun ist es auch an Euch, und wir hoffen, sehr, dass wir Eure Herzen berühren. In jedem Fall werden wir hier weiter berichten und Euch über unsere Aktionen auf dem laufenden halten.


Hier nun unsere Kontodaten. Bitte gebt uns kurz Bescheid, falls und wie viel Ihr gespendet habt - wir haben von Thailand aus nur beschränkt Zugriff auf die europäischen Konten. unsere Mailadresse ist h.rossd@gmail.com Jeder eingehende Rappen/Cent wird aber sofort in Thai-Baht von unserem lokalen Konto für unsere Arbeit hier verwendet. Bitte vermerkt beim Verwendungszweck "Spende Thailand", das erleichtert uns die Zuordnung.


Selbst wenn Ihr an dieser Stelle sagt: "das ist nichts für mich, es gibt andere Möglichkeiten um Menschen aktuell zu helfen": Tut es einfach! Für uns ist das im Moment der Weg, und wenn Ihr einen anderen geht, ist das im gleichen Sinne der Menschlichkeit.


Es gibt nichts Gutes - ausser, man tut es! DANKE!


Kontoverbindung Schweiz:


CHF: Banque Cantonale de Genève Lintheschergasse 19 8021 Zurich Swift: BCGECHGGXXX Kontoname: Horst Willi Rossdeutsch / Ye-Soon Kim Rossdeutsch IBAN: CH91 0078 8000 0507 4085 6


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